Oookay, nun will Nuffle offensichtlich, dass ihr noch einen langen Text zu lesen bekommt.
Diesmal aber keiner aus der Feder derer, bei denen es „um etwas geht“, sondern aus der Feder einer Vertreterin des Fußvolkes. Was ich damit genau meine, wird weiter unten deutlich.
Ich hoffe, dass ich meine Gedanken einigermaßen strukturiert hinbekomme – falls etwas undeutlich oder konfus ist oder scheint, kann man mich gerne darauf ansprechen.
Ich – wer ist das überhaupt und warum schreibt das hier? Gute Frage, denn man hat mich bislang kaum oder gar nicht hier gesehen, zumindest nicht, wenn es um wirklich relevante Dinge geht. Das liegt genau genommen an mehreren Dingen (und dazu gehört bestimmt nicht, dass ich ein stiller Mensch oder ein Mensch ohne Meinung bin
).
Aber ich mache mir gerne erst mal ein Bild von „Dingen“, bevor ich mich dazu äußere. Und ich bin recht frisch in der Community, bin erst seit wenigen Jahren dabei und habe von vielen Sachen, die hier im Forum generell debattiert werden, einfach viel zu wenig Ahnung und überlasse es daher lieber denen, die sich damit auskennen.
Wenn ich sage, ich mache mir erst mal ein Bild, bedeutet das, dass ich lese, beobachte, zuhöre – und zwar nicht nur das Offensichtliche, sondern auch gerne zwischen den Zeilen. (Und davon hat es hier gerade in dieser Debatte verdammt viel, um das schon mal vorwegzunehmen.)
Die wenigsten werden mich kennen, ein paar mehr werden wissen, wer ich bin oder haben mich mal irgendwo von weitem gesehen. Umgekehrt habe ich das Gefühl, euch alle zu „kennen“.
Oder besser gesagt, zu wissen, wer ihr seid. Wenn jemand über jemand anderen spricht, dann höre ich auf den Tonfall, achte auf den Gesichtsausdruck die Wortwahl, etc. Daher kann es gut sein, dass ich bei so manchem in der Community nicht mal weiß, wie er aussieht, aber wenn er sich vorstellt, mir ein „ach, du bist das“ durch den Kopf huscht.
Warum das hier so wichtig ist, dass ich davon schreibe? Nun, ganz einfach: Weil ich mich frage, wie das angehen kann, dass in der Debatte so oft zwischen den Zeilen steht, dass man die Community nicht wirklich „kennt“. Und damit meine ich jetzt nicht, den einzelnen Spieler zu kennen. Sondern wie permanent Namen genannt werden, die in den Zusammenhängen, in denen sie genannt werden, auch Nummern sein könnten. Und warum es überhaupt so wichtig ist, Namen zu nennen, wenn es darum doch in erster Linie (noch) gar nicht geht.
Tja, worum geht es dann? Ja, klar, der Thread-Titel sagt schon, worum es geht, aber das meine ich nicht. Wenn man den Thread Titel mal außer Acht lässt, wenn man sogar mal komplett außer Acht lässt, wo wir uns hier befinden, wenn man also diese Diskussion(en) einem Wildfremden vorlegen würde, dann würde dieser den Eindruck bekommen können, dass es hier um etwas von unglaublicher Tragweite geht. Wie eine Bundestagswahl oder die Wahl des US Präsidenten zum Beispiel.
Hier werden Terminologien verwendet, bewusst oder unbewusst Vorgehensweise aus dem Nähkästchen gekramt, die an eben solche Wahlen oder Großereignisse erinnern. Ansätze von Gaslighting, Vague-Booking (ohne dass es vage genug ist …), Spitzen, die eingeflochten werden, etc.
Bin ich hier wirklich noch in der Community, die mich „damals“ dazu bewegt hat, meine Schnapsidee BloodBowl zu spielen, weiter zu verfolgen und zu intensivieren? Die es auf dem allerersten Turnier, auf dem ich war, geschafft hat, dass ich spontan gesagt habe „
Ja, das ist was für mich und dafür werde ich sogar früh aufstehen (was für mich ein Grusel ist
)“ und die insgesamt eine so unglaublich angenehme Form des Miteinanders hat?
Ich finde es befremdlich, dass es offensichtlich Punkte gibt, die es schaffen, dass selbst eine so harmonische Community plötzlich Reißzähne zeigt.
Klar, auch da lese ich zwischen den Zeilen: Es scheint, dass dies eine Art „Und täglich grüßt das Murmeltier“ Thematik hier ist und dass bei einigen der Beteiligten die Reißzähne eher eine Art genervt-Sein sind.
Denn eines wird wirklich nicht deutlich: Worum geht es hier eigentlich? Es scheint streckenweise schlicht darum zu gehen, eine Position zu besetzen / zu ergattern / innezuhaben. Warum bekomme ich bei dem ein oder anderen Posting das Gefühl, dass hier etwas gesagt wird, nur, weil man denkt, dass es das ist, was andere vielleicht hören wollen? Oder um noch weiter zu gehen: Dass nicht nur der Inhalt, sondern auch die Art und Weise, wie etwas argumentiert wird, nicht wirklich rein argumentativ gewählt werden, sondern eben danach, was andere möglicherweise hören wollen.
Wieso bekomme ich das Gefühl, dass es in manchen Darstellungen eher darum geht, sich selber zu rechtfertigen, anstatt sich auf einen konstruktiven Dialog einzulassen?
Haha, ertappt: Jetzt fragt man sich: Und worum geht es IHR? Ganz einfach, ich sagte es bereits zu Beginn: Darum, zu zeigen, wie jemand aus dem Fußvolk über diese „Deutsche(s) Team(s) und dessen Kapitän“ denkt.
Dann gehe ich dazu jetzt auch mal in die Vollen:
Ich möchte stolz darauf sein, ein Teil des Teams zu sein! Und jetzt werden alle, die eben nicht verstehen worum es geht, mich auch hier missverstehen. Ich habe Null Ambitionen und erst Recht Null Argumente, die mich auch nur ansatzweise dazu qualifizieren, irgendwann in einem Euro- oder EuroOpen Team zu spielen. Aber ich möchte als Teil der Community Teil des Teams sein.
Ich möchte auf dem EuroBowl oder dem Worldcup oder wo auch immer, stolz und enthusiastisch ausrufen: Das oben ist MEIN Team! MEINE Jungs (und vielleicht ja auch irgendwann Mädels)! Die kenne ich, der da, der hat mir ganz am Anfang viel geholfen. Gegen den da habe ich schon mal gespielt und der hat mir viel beigebracht. Der da spielt in „meiner“ Liga. Versteht ihr?
Ich möchte – und jetzt benutze ich mit einem Augenzwinkern ebenfalls mächtige Worte – wenn der König mit seinem Gefolge durch die Straßen zieht, nicht mit einem gezwungenen Grinsen und albern mit einem Fähnchen wedelnd, am Rand stehen, sondern ich möchte, nachdem der Zug vorüber ist, mich hinten anschließen, mitlaufen und stolz mitsingen.
Und DAS ist etwas, von dem ich glaube, dass das nur ein Kapitän hinbekommt, der viel mit den Leuten spricht. Mit seinem Team, seinen „Vertrauten“, aber auch mit dem Fußvolk.
Dem die Reputation des Teams genauso wichtig ist, wie das Siegen. Der den Sieger der Herzen mindestens ebenso wichtig im Auge hat, wie den Sieger nach Punkten. Jemand der offen ist und gleichzeitig konsequent genug, auch an Altem festzuhalten, wenn sich das nun mal bewehrt hat.
Jemand, der weder aus Prinzip „dagegen“ noch aus Prinzip „dafür“ schreit.
Und was den Vorschlag eines Gremiums angeht – ja, eine noble Idee. Aber für mich viel zu sehr ein Idealbild, bei dem man schon an dieser einen Diskussion hier merkt, dass das nicht funktionieren kann, zumindest nicht konstruktiv und effektiv. Zumindest habe ich den Eindruck, mag ja sein, dass ich mich täusche. Aber der Spruch „Viele Köche verderben den Brei“ kommt nicht von ungefähr. Und wenn das Verderben nur darin liegt, dass der Brei zu lange und zu sehr zerkocht wird.
Ein Kapitän, der sich beraten lässt, der sich andere Argumente anhört, der sein Team nicht als Untergebene ansieht, sondern als Mitstreiter, deren Interessen er vertritt – und die ihn respektieren und zu ihm aufschauen können - … das ist meiner Meinung nach viel wichtiger, als ein reines Gremium.
Und zuletzt noch die Sache mit dem „Wer soll denn mitgenommen werden“? Ganz ehrlich? Ich frage mich, warum das hier überhaupt debattiert wird? Dass Leute, die gerne in das Team möchten, danach fragen ist vielleicht noch verständlich. Aber warum ist es für alle anderen interessant? Wenn man sie fragt, natürlich, kann jeder seine Meinung kundtun und ich denke, der ein oder andere Kapitänskandidat würde diese Meinungen auch begrüßen – wenn sie als Antwort auf eine Frage und nicht ungefragt kommen.
Warum also reibt man sich jetzt so auf, wenn es um bestimmte Namen geht? Meinen einige vielleicht, dass sie jemandem einen Gefallen tun, wenn sie seinen Namen ins Spiel bringen? Merken sie nicht, dass sie damit eher das Gegenteil erreichen? Und dass es den genannten Namen vielleicht gar nicht Recht ist, genannt zu werden, schon gar nicht, wenn damit auch das Preisgeben von Informationen (und sei es auch nur: kann aus familiären Gründen nicht) verbunden ist?
Ich bin ganz offen: Gerade dieser Punkt übersteigt mein Verständnis komplett, so sehr ich auch versuche, einen Sinn dahinter zu sehen.
Was ich mir also wünschen würde, ist, dass auf ganz sachlicher Basis ein Kapitän, ein Leithammel, eine Nase, gewählt wird und man sich die Emotionen für den Moment aufspart, in dem man als 12. Mann (sorry, Anleihe aus dem Fußball) seine Jungs zum Sieg trägt!